Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung bei Learnship

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Pressemitteilung der Betriebsgruppe Learnship der FAU Köln

Seit dem 01. April 2021 arbeiten freiberufliche Trainerinnen und Trainer bei Learnship wieder für das volle Honorar. Dieses wurde ihnen wegen der Corona Pandemie im Mai 2020 um 25% gekürzt. TrainerInnen bekamen per Email ein Ultimatum: entweder sie unterschreiben einen neuen Vertrag mit 25% weniger Honorar pro Unterrichtseinheit oder sie bekommen keine Kurse mehr zugewiesen. Viele von ihnen konnten es sich schlichtweg nicht leisten, für einen Hungerlohn zu arbeiten. Viele TrainerInnen haben Learnship zu dieser Zeit den Rücken gekehrt und sich anderweitig besser bezahlte Arbeit gesucht. Allerdings mussten viele die Kürzungen akzeptieren. Sie unterschrieben den Vertrag in der Hoffnung, dass sich die Situation bald bessern würde, denn das Learnship Management sprach von temporären Kürzungen.

Es hat ein Jahr gedauert! Nun sind die Honorare also wieder auf dem Niveau von April 2020, was allerdings nicht heißt, dass es den FreiberuflerInnen bei Learnship sehr viel besser geht. Ein neuer Vertrag mit der Rücknahme der Kürzungen kam noch nicht, und auch sonst hat sich für FreiberuflerInnen bei Learnship nichts geändert. Sie werden als entbehrliche wenn auch notwendige Lehrkräfte behandelt, die es noch nicht einmal wert sind, gute Nachrichten von Learnship persönlich in die Email-Inbox zu bekommen. Neue Produkte in der digitalen Sprachvermittlung, Auszeichnungen (ja, es gab sie), Investitionen in Learnship von Gesellschaften, CEO Wechsel – das sind alles Informationen, die freiberufliche MitarbeiterInnen nicht bekommen. Da muss man sich nicht wundern, wenn TrainerInnen trotz Rücknahme der Kürzungen weiterhin frustriert sind. Nach wie vor gibt es so gut wie keine Kommunikation seitens des Managements mit Trainerinnen und Trainern, keine Transparenz, keine Updates, keine Newsletter.

Nach wie vor gibt es die „Cancellation Policy“, der zufolge Lehrkräfte die von ihren Lernenden verpassten Unterrichtseinheiten nur zu 20% bezahlt bekommen, obwohl Learnship für diese Unterrichtseinheiten von den Firmen voll bezahlt wird. Dabei ist es in der Branche üblich, diese Bezahlung auch an die Lehrkräfte weiterzugeben. Denn die (unbezahlte) Vorarbeit für den Unterricht wird trotzdem geleistet und TrainerInnen müssen natürlich eine gewisse Zeit auf ihre Lernenden warten.

TrainerInnen müssen immer mehr Verwaltungsaufgaben übernehmen, mehr Arbeit leisten, bekommen aber keine Unterstützung von den MitarbeiterInnen in den Büros von Learnship. Zum Beispiel waren die MitarbeiterInnen in Learnships Büros für die Buchung der wöchentlichen Unterrichtsstunden für Lehrkräfte und Lernende verantwortlich. Dank „Verbesserungen“ im IT-Bereich „dürfen“ Lehrkräfte dies nun selber tun, was sehr viel mehr Zeit in Anspruch nimmt, denn die TrainerInnen können Unterrichtseinheiten nur einzeln buchen. Viele Kundinnen und Kunden haben Kurse mit 20, 36, 48, oder gar 90 Unterrichtseinheiten, die es zu buchen gilt. Angeblich coronabedingt sind auch die Telefone seit über einem Jahr nicht mehr besetzt und man wird auf Skype weiterhin ignoriert, alles muss per Email abgefertigt werden. Das ist natürlich bei technischen Notfällen nicht möglich und eher nicht kundenfreundlich.

Nach wie vor verdient Learnship mit diesen geldsparenden Maßnahmen auf Kosten der freiberuflichen Lehrkräfte, die auch nach wie vor keine Urlaubsansprüche oder Krankheitsausfälle bekommen.

Die Rücknahme der Kürzungen war ein erster Schritt. Aber Learnship ist noch lange nicht da, wo die Firma sein sollte. Deshalb werden wir uns auch weiterhin für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen einsetzen.

A small step in the right direction for Learnship

As of April 01, 2021, freelance trainers at Learnship are again working for their full hourly rate. Their rates were cut by 25% due to the Corona Pandemic in May 2020. Trainers received an ultimatum by email: either they sign a new contract with 25% less hourly pay per lesson or they will not be offered any more courses. Many of them simply could not afford to work for a such an inadequate rate. Many trainers subsequently turned their backs on Learnship and found better paying work elsewhere. However, many of the trainers had to accept the cuts and signed the contract in the hope that the situation would soon improve. After all, Learnship management spoke of temporary cuts only.

It took a whole year! So as of April 1, 2021 pay rates are now back to the level of April 2020, but that doesn’t mean that the freelancers at Learnship are much better off. A new contract reversing the cuts has not yet come, and in general nothing else has changed for freelancers at Learnship. They are treated as the expendable but necessary teachers, not worth personally receiving even the good news from Learnship. And there is definitely good news in and about the company; new products in digital language teaching, awards (yes, there have been some), outside investments in Learnship, CEO changes – this is all information that freelance employees did not receive and would not know except for Google searches. It comes as no surprise that trainers continue to be frustrated despite Learnship again honouring the pay rates from before Corona. There is still virtually no communication from management to trainers, no transparency, no updates, no newsletters.

There is still the issue of the „Cancellation Policy“, where trainers are paid only 20% of the lessons that are missed by their students. Learnship is paid in full for all courses and all lessons by the companies whether the student shows up or not. In the field of language teaching, it is common practice to pay teachers for these missed lessons, because the (unpaid) preparatory work for the lesson still needs to be done and trainers have to wait for a period of time for their students to join the class.

Trainers have had to take on more and more administrative tasks that were the responsibility of the administrative staff in the Learnship offices. What is more, the trainers receive no support from the Learnship staff. For example, the people on staff were responsible for booking weekly lessons for teachers and learners. Thanks to IT „improvements“, teachers are now „allowed“ to do this themselves, which takes much more time, because trainers can only book lessons one hour at a time. Many clients have courses with 20, 36, 48, or even 90 lessons to book. Allegedly due to corona, the phones have not been staffed for over a year, trainers are ignored on Skype, everything has to be dealt with by email. Of course, email is neither very efficient nor very customer friendly if there is an urgent technical difficulty.

Learnship is profiting from these money-saving measures at the expense of freelance teachers, who still do not receive holiday entitlements or sick leave. The reversal of the rate cuts was a first step in the right direction. But Learnship is still nowhere near where it should be. That is why we will continue to campaign for the improvement of working conditions.

[ssba]

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